Weißt Du wieviel Sternlein stehen?

Diese Frage hörte er oft von seinem Opa, der nicht nur gerne mit seinen Enkeln gesungen hat, sondern ihm mit diesem Lied auch die Liebe Gottes ins Herz gepflanzt hat. Stefan Pickel gehört als IT-Fachmann zum Mitarbeiterteam des LZA und erzählt, was er unter Aufblühen versteht, und wie er mit Zeiten der Dürre umgeht.

 

 

Gott, der alle Sterne gezählt hat, kennt auch mich und hat mich lieb. Gottes Liebe ist anders als die elterliche Liebe, mit der ich in Franken aufgewachsen bin. Sie ist größer als die Liebe von und zu meiner Frau, mit der ich schon 22 Jahre verheiratet bin. Sie ist tiefer als die Liebe zu meinen drei Töchtern, die Gott uns geschenkt hat. Es ist die große Liebe des Vaters, der seinen Sohn in die Welt geschickt hat. Es ist die bedingungslose Liebe von Jesus, der am Kreuz alles für uns gegeben hat. Es ist die überfließende Liebe, die durch Gottes Geist in unser Herz ausgegossen ist (Römer 5,5).

 

Gottvertrauen

Diese Liebe Gottes lässt viele, verschiedene „Knospen“ in mir wachsen, die mein Leben zum Blühen bringen: Da ist das Gottvertrauen, das mir meine Eltern vorgelebt haben. Schon früh haben sie mich mit in den Gottesdienst genommen. Die biblischen Geschichten im Kindergarten waren Nahrung für meinen Glauben. In der EC-Jugendarbeit wurde mir die Bibel zur Quelle, in der ich Gott kennenlernte. In mir wuchs eine Freude an Gottes Wortund seinem Handeln in der Welt. Bald begriff ich, dass der Glaube mehr ist als ein Wissen über Gott. Glaube ist eine Freundschaft mit Jesus. Er will der prägende Herr meines Lebens sein.

 

Gemeinschaft

Als Kind Gottes erkannte ich: Ich brauche die Gemeinschaftmit anderen Christen. Sie tut mir gut. In meinem Heimatdorf, in Mainz (Ausbildung), in Worms (Studium) und seit 2002 in Hilsbach (Nachbarort von Adelshofen), wo wir als Familie leben. Gemeinsam kann mein Glaube tiefer wurzeln, wachsen und blühen. Und nur wo Glaube aufblüht, können auch Früchte wachsen.  

 

Gehorsam

Zum Vertrauen gehört auch Gehorsam. Das habe ich letztes Jahr gelernt. Ich wagte es, wie Petrus aus dem Boot zu steigen. Im Blick auf Jesus bin ich Schritte auf dem Wasser gegangen. Wir wurden als Familie heftig durch die Wellen des Lebens geschaukelt. Lange bin ich ängstlich im Boot geblieben. Doch die See wurde stürmischer. „Du bist der Herr!“, war mein ständiges Gebet. „Und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzhafter wurde, als das Risiko, zu blühen.“(Elizabeth Appell). Nach einer langjährigen Tätigkeit bei einer Software-Firma „schubste“ Gott mich ins LZA. Seit Mitte Januar arbeite ich im IT-Team und bin gerne in der Hausgemeinschaft.

 

Geduld

Gott hat die Türen geöffnet. Er hat die Knospe zur Blüte gebracht. „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2,20). Ich blühe, doch ich kann es nicht erzwingen. Es hilft nicht, die Knospe aufzubrechen, bevor sie reif ist. Es braucht Geduld. Gerade in Dürrezeiten ist Gott da und vertrauenswürdig. Ich kann alles mit ihm besprechen. Gerne tue ich das beim Spazierengehen. Dann denke ich beim Blick in den Sternenhimmel an meinen Opa und bin froh, dass ich in der Liebe Gottes immer wieder neu aufblühen darf.

 

 

Stefan Pickel lebt mit seiner Frau Sonja und einer von drei Töchtern in Hilsbach, liebt guten Humor, Spaziergänge in Gottes schöner Natur, (fast) alles, was orange ist und leckeres Essen mit trockenem Wein.