Theologie verändert mein Denken

Wer ins Jahresteam kommt, muss kräftig zupacken, egal, ob in der Küche, dem Haushalt oder auf dem Bau. Dass es aber insgesamt mehr gibt als nur körperliche Arbeit, hat Sascha Step gemerkt und freut sich über die positiven Impulse, die er nebenbei noch mitnehmen kann.

 

 

Sascha, in der Zeit, in der du jetzt im LZA bist, was hat da dein Denken und Fühlen über Gott beeinflusst?

Da ich hier auch einmal in der Woche am theologischen Unterricht teilnehmen darf, konnte ich schon sehr viele neue Dinge in Bezug auf Gott lernen, was logischerweise mein Denken über Gott positiv verändert. In Matthäus 18, 20 steht: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“. Hier in der Gemeinschaft spüre ich Gott viel intensiver als in meiner Heimatgemeinde, denn ich erlebe wie andere ihren Glauben praktisch leben. So lerne ich auch, Gottes Willen in meinem Leben umzusetzen.

 

Wenn du an die Lebensgemeinschaft im Haus denkst – was gefällt dir besonders gut, und was macht dir Mühe?

Ich liebe die Gemeinschaft im Haus. In der aktuellen Lage ist es ein großer Segen für mich, da es mir kaum langweilig wird. Man kann sehr viel mit den anderen der Hausgemeinschaft unternehmen.

Außerdem fühle ich mich hier sehr geborgen, da ich so sein darf, wie ich mag, was für mich ein sehr großes Privileg ist. Generell ist hier die Gemeinschaft sehr harmonisch. Jeder hat immer wieder was mit anderen zu tun, sei es beim Essen oder beim Vorbereiten von Veranstaltungen. Manchmal ist diese Gemeinschaft mit so vielen unterschiedlichen Menschen aber auch anstrengend für mich. Jedoch habe ich viele Rückzugsorte, wo ich ganz für mich bin und auch mit Gott alleine viel Zeit verbringen kann, wie zum Beispiel in meinem Zimmer oder in unserem Jahresteamwohnzimmer.

 

Du hast jetzt fast „Halbzeit“ – welche deiner Erwartungen hat sich erfüllt, welche Hoffnungen und Wünsche hast du noch für die verbleibende Zeit?

Ich kam mit der Erwartung her, viel Neues in der praktischen Arbeit zu lernen. Diese hat sich erfüllt, da ich mit viel Motivation im Garten und auf dem Bau tätig bin. Ein Highlight war der Motorsägenführerschein, durch den ich jetzt auch Bäume fällen darf. Zudem wollte ich meine Gaben und Fähigkeiten ausprobieren, um mich selbst besser kennen zu lernen. Unter anderem bringe ich mich in Veranstaltungen ein, wie zum Beispiel dem Jugendgottesdienst „Lichthaus“. Dabei kann ich mein Wissen über Tontechnik und Bildtechnik weiterentwickeln und auch eigene Ideen beisteuern. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass ich mein Wissen in der Tontechnik und Bildtechnik an Nachfolger weitergeben kann, sodass es auch mehr Techniker im LZA gibt, nachdem mein BFD zu Ende ist.

 

Und last, but not least, Sascha: was ist dein „Key-Learning-Point“ bisher?

Vor meiner Zeit im Jahresteam absolvierte ich die Fachhochschulreife mit Schwerpunkt Informatik. Daraus entstand mein Ziel, Informatik zu studieren. Ich habe also viel Zeit am PC verbracht und hatte somit von körperlicher Arbeit null Ahnung. Als ich dem Bereich Garten und Bau zugewiesen wurde, hatte ich anfangs Bedenken, wie es für mich körperlich werden wird. Doch nach einer Eingewöhnungszeit merkte ich, dass diese Arbeit doch was für mich ist. Heißt: Wenn das mit dem Informatiker doch nix wird, kann ich ja immer noch Handwerker werden. Je länger ich da bin, desto mehr Verantwortung darf ich übernehmen und Bauprojekte selbst anleiten. Diese Erfahrung nehme ich mit und kann sie in meinem späteren Berufsalltag bestimmt gut gebrauchen.

 

 

Sascha Step ist 20 Jahre alt, kommt aus Ostfildern Kemnat und steht voll auf Videospiele.