Ich redete, Gott hörte zu

Dass Notvolles zur Ruhe kommen kann und dass Wunden Heilung finden, das weiß Sandra Schurig aus eigenem Erleben. Was das mit ihrer Jesus-Nachfolge zu tun hat und damit, wie sie anderen Menschen begegnet, erzählt unsere neue Mitarbeiterin in der Hauswirtschaft in ihrem sehr persönlichen Bericht.

 

 

Nachfolger Jesus zu sein, bedeutet für mich, eine Beziehung mit ihm zu haben, die nach außen sichtbar ist. Das war mir schon wichtig, als ich noch zur Schule ging. Ich erinnere mich, dass ich auf dem Schulweg oft mit Jesus geredet habe und ihn bat, mir zu helfen. Ich habe das gebraucht, denn meine Schulzeit war nicht immer leicht. So habe ich durch diese Gespräche und Erlebnisse eine schöne Beziehung zu Gott aufbauen können, auch wenn der Grund mit ihm zu reden nicht der schönste war. Ich war bedrückt, hatte Sorgen und Angst, manchmal fehlte mir die Hoffnung. Ich redete, und Gott hörte zu.

 

Offen und bereit

Später war ich dann die, die zuhörte. Die Gespräche mit Gott hatten mir geholfen, die Verletzungen der Schulzeit und all das andere, das in mir gärte, zur Ruhe kommen zu lassen, zur Heilung. Sie haben mir geholfen, meine Vergangenheit zu verarbeiten und meine Persönlichkeit zu festigen. Geheilt und gestärkt achte ich nun besonders auf die Menschen um mich herum, die ein offenes Ohr brauchen. Ich habe aus meinen eigenen Erfahrungen gelernt, wie wichtig es ist, jederzeit für ein gemeinsames Gebet mit anderen oder auch nur zur stillen Fürbitte zur Verfügung zu stehen. Diese Offenheit und Bereitschaft möchte ich behalten und pflegen und zuhören, wo immer ich es kann. Ich freue mich, wenn Menschen mit mir über ihre persönlichen Sorgen sprechen und wir gemeinsam nach Gottes Rat und Hilfe fragen. Da liegt so viel Vertrauen drin.

 

Gespräch und Gebet

Ich denke da gerade an eine Freundin, die es nicht leicht hatte, vertrauensvolle Kontakte zu Männern aufzubauen. Sie hatte selbst bisher keine Beziehung gehabt und auch keine negativen Erfahrungen gemacht, aber sie hatte so viele Geschichten gehört und fühlte sich deshalb sehr unwohl. Als sie das mir gegenüber erwähnte, erzählte ich ihr von dem, was ich erlebt hatte und wie ich eine notvolle Zeit in einer sehr schwierigen Beziehung überwunden habe. Diese Gespräche und die damit verbundenen gemeinsamen Gebete machten ihr Mut und halfen ihr schließlich, ihre Angst zu überwinden. Und sie ist nicht die einzige. Mir fallen noch mehr Menschen ein, die dankbar sind für die Zeit, die wir in Gesprächen und Gebeten gemeinsam durchlebt haben. Diese Zeit, die ich mir für andere nehme, ist nicht nur für sie bereichernd, sondern auch für mich selbst.

 

Kraft und Ruhe

Wir kommen schließlich alle immer mal wieder an Punkte, an denen uns die Kraft fehlt. Wenn es uns dann gelingt, uns gegenseitig neu zu motivieren, ist das ein großes Zeugnis für Gottes Liebe. Wir dürfen spüren, wie Gott uns die Kraft gibt, wir dürfen aber auch spüren, wie Gott uns die richtigen Worte in den Mund legt. Dazu brauche ich Gott sei Dank kein großes theologisches Wissen, denn er will, kann und wird durch mich sprechen, wann und wie er es möchte. Meine Schwäche steht Gott nicht im Weg. Nein, ich glaube vielmehr, dass er sie gebraucht, um seine Größe zum Vorschein zu bringen. Dinge, in denen ich nicht so begabt bin, aber auch die schwierigen Zeiten, die ich durchlebt habe. Gott hat mich versorgt und durchgetragen.

 

Jeder Mensch hat solche Zeiten. Wie wir damit umgehen und was wir Gott daraus machen lassen, wird ein Zeugnis seiner Liebe sein. Es gibt bestimmt viele Dinge, die uns davon abhalten wollen, uns von Gott gebrauchen zu lassen. Aber wenn wir uns Gott zur Verfügung stellen und tun, was er zu uns sagt, dann werden große Dinge passieren, die auch uns neu zum Staunen bringen.

 

 

Sandra Schurig ist 28 Jahre alt, arbeitete von 2015 bis 2023 in der Küche der Bibelschule Klostermühle, schätzt Teamarbeit, liebt es, neue Menschen kennenzulernen, mag Sudoku und steht auf Schokolade.